Nicht direkt ein Neologismus, aber doch eine interessante Wortkreation war die "Ent-Icisierung", von der Wolfgang Wiedlich, Chef der Korbjäger aus Bonn, im Herbst 2005 gesprochen hatte. Beim jährlichen "Tip-Off" der BBL (Treffen von Managern, Geschäftsführern und Medienvertretern unmittelbar vor einer jeden neuen Saison) hatte Wiedlich den Status Quo der Bundesliga analysiert und durchaus treffend zusammengefasst. Nach der totalen Öffnung des Spielermarktes durften alle Clubs lustig US-Amerikaner verpflichten - und taten das dann auch nach Kräften (sie tun es voraussichtlich noch immer). Für viele Europäer (und damit viele Akteure mit der Namensendung -ic) verschloss sich die BBL gleichzeitig.
Nun schreiben wir das Jahr 2007 - und zaghaft, still und leise schleicht sich mit einem Mal die "Re-Icisierung" in die BBL ein. Nachdem hier in Oldenburg in Predrag Krunic bereits kurz nach dem Saisonende ein ausgewiesener Freund des europäischen Basketballs verpflichtet worden war, hat nun auch Branchenriese Alba Berlin einen neuen Übungsleiter aus dem großen Spieler- und Trainer-Pool Südeuropas gefischt: Luka Pavicevic heißt der Gute, ist 39 Jahre alt und hat in den glorreichen Zeiten von Jugoplastika Split an der Seite von Stars wie Toni Kukoc oder Dino Radja auf Körbe geworfen. Als Trainer blieb er auch nicht lange ein unbeschriebenes Blatt: Coach des Jahres in Serbien-Montenegro, Uleb Cup Halbfinale 2006 und zuletzt eine tolle Saison in Griechenland bei Panionios Athen.
Beendet ist damit allerdings gleichzeitig die Trainer-Ära Henrik Rödl/Calvin Oldham - für Rödl (Bild rechts) suchen die Verantwortlichen gerade einen Posten in der großen Alba-Familie. Gespannt darf man nun sein, ob die Anzahl der schwer auszusprechenden Spieler-Namen auch bei Alba wieder mächtig ansteigen wird. In Athen setzte Pavicevic auf gerade einmal zwei US-Amerikaner.
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