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Spieltage lang haben die Mannschaften in der Beko Basketball Bundesliga alles
getan, um sich a) die beste Ausgangslage zu verschaffen, b) die Playoffs zu
erreichen oder c) den Klassenerhalt einzufahren. Die großen Verlierer? Die LTi
GIESSEN 46ers steigen nach 46 Jahren Erstliga-Zugehörigkeit ab, die Neckar
RIESEN Ludwigsburg müssen als 17. auf eine Wildcard hoffen. Jetzt beginnt die
heißeste Phase im Beko BBL-Kalender: Acht Mannschaften spielen um die Deutsche
Meisterschaft. Wir analysieren die vier Paarungen - und gratulieren auf diesem
Wege dem SC RASTA Vechta, der souverän den Aufstieg in die Beko BBL geschafft
hat. Wir freuen uns auf zwei Derbys in der nächsten Saison!
Brose Baskets (Hauptrunden-1.) vs.
Phoenix Hagen (8.)
Es
ist viel diskutiert worden über die vermeintlich gebrochene Dominanz der
Bamberger, die in den letzten drei Jahren in der Liga und im Pokal alle
Trophäen abräumten. Zwar erlitten sie tatsächlich die eine oder andere
unerwartete Niederlage, doch am Ende bleibt festzuhalten: Sie sind wieder die
Nummer eins nach der Hauptrunde. Ihnen in den Weg stellt sich in der ersten
Playoffrunde ein wahrlich unangenehmer Gegner, der mit faszinierendem
Hurra-Basketball in der Offensive für Aufsehen sorgt - in der Defensive aber
gelegentlich auch zu einem unvergleichlichen Spektakel neigt; das allerdings
mit deutlich negativen Folgen für das eigene Tun. Dass bei der Mannschaft von
Trainer Ingo Freyer alles möglich ist, zeigten die Hauptrundenspiele gegen
Oldenburg: In der Hinrunde gingen die Phoenix-Korbjäger gegen dezimierte EWE
Baskets mit 62:113 fulminant unter, in der Rückrunde bezwangen sie die
Donnervögel mit 73:67.
Prognose: Es
ist die einzige Viertelfinalserie mit klarem Sweep-Potenzial, doch Hagen wird
sich mit einem Sieg gegen den Titelverteidiger ein zweites Heimspiel verdienen
und nach einem 1:3 mit erhobenem Haupt aus einer tollen Saison heraus gehen. (Stand 5. Mai: 1:0)
EWE Baskets Oldenburg (2.) vs. Telekom
Baskets Bonn (7.)
Das
Duell zwischen Oldenburg und Bonn reiht sich Stück für Stück in die Riege der Beko
BBL-Klassiker ein. Eine Finalserie 2009, zusätzliche Spiele im nationalen Pokal
und in der EuroChallenge sowie ein Gastspiel der Telekom Baskets beim
Eröffnungsspiel der großen EWE ARENA haben in den letzten Jahren das Publikum
bestens unterhalten. Für Spannung und große Momente ist auch 2013 gesorgt:
Beide Teams verfügen über 6000-Zuschauer-Arenen, besitzen reisefreudige
Fangruppen und dürften sich auch sportlich auf hohem Niveau begegnen.
Prognose: In
Oldenburger Bescheidenheit halten wir uns an dieser Stelle mit einer
Einschätzung zurück und freuen uns auf eine tolle Playoff-Serie! (Stand 5. Mai: 1:0)
ratiopharm
ulm (3.) - Artland Dragons (6.)
The
time is now: Die Ulmer haben sich zu einem Topteam der Beko BBL entwickelt, erreichten
in der Vorsaison das Finale in der Liga und im Pokal - verpassten dort aber den
Titel. Jetzt legten sie wieder eine überzeugende Leistung auf das Parkett,
beendeten die reguläre Saison als Dritter - und unterlagen erneut im
Pokalfinale. Wollen die Süddeutschen in der momentanen Personalsituation einen
Titel feiern, dann muss es wohl in diesem Juni passieren - die Spieler haben,
mehr als je zuvor, auch andernorts Begehrlichkeiten geweckt. Und die Artland
Dragons? Bei denen ist in der laufenden Saison tatsächlich alles möglich:
Herausragende Siege gegen die Favoriten, niederschmetternde Niederlagen gegen
Kellerkinder. Die Dragons dürfen definitiv zu den Mannschaften gezählt werden,
gegen die man in den Playoffs lieber nicht antreten möchte.
Prognose: Das
wird eng! In einer spannenden Serie geht es bis zum fünften Spiel ausgeglichen
zu, am Ende setzen sich die Ulmer aber dank des Heimvorteils mit 3:2 durch. (Stand 5. Mai: 1:0)
FC Bayern München (4.) - ALBA BERLIN
(5.)
Das
hätte vor der Saison mal jemand prognostizieren sollen: Zwei Anwärter auf die
Deutsche Meisterschaft begegnen sich schon in Runde eins. Die Bayern haben sich
nach der Verpflichtung von Trainer Svetislav Pesic auf gutem Niveau
stabilisiert, kämpften aber bis zuletzt um ein Abstellen der Auswärtsschwäche.
Über den Heimvorteil in Runde eins dürften die Bayern daher doppelt glücklich
sein. Unberechenbar erscheinen unterdessen die Berliner. Die erreichten, genau wie
Bamberg, das Top16 der Euroleague und sicherten sich vor heimischem Publikum
den Pokalsieg. Was als Initialzündung gelten sollte, verpuffte schnell:
Reibereien abseits des Parketts störten den Betriebsablauf, zu allem Überfluss
verletzte sich Center Ali Traoré und fällt für die Playoffs aus.
Prognose: Es
könnte eine faszinierende Serie werden, die das deutsche Basketball-Publikum
vortrefflich unterhält - die unrunde Ausgangslage in Berlin aber wird dafür
sorgen, dass sich die Bayern mit einem 3:1 für das Halbfinale qualifizieren. (Stand 5. Mai: 1:0)