Das tat weh

Natürlich stand am Montagabend das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Australien auf dem persönlichen Abend-Programm. Nach der Sensation gegen Serbien war schon vorab das Gefühl nicht das beste, denn gerade nach solch knappen und vor allem unerwarteten Spielen fällt die Konzentrationskurve fast schon zwangsläufig ein wenig ab.

Schon vor dem Turnier war klar, dass bereits ein Sieg aus den drei Begegnungen gegen die Favoriten Argentinien, Serbien und Australien ein großer Erfolg sein würde. Dass es dann gegen Australien am Ende so dicke kam, konnte Basketball-Fans eigentlich nicht wirklich überraschend: Liegt man gegen einen Großen im Verlauf der Partie einmal deutlich hinten und hat man dabei zudem im Kopf, dass die entscheidenden Spiele noch kommen, wird eine solche Angelegenheit im Unterbewusstsein irgendwann abgehakt.

Die Oldenburger Fans hätten sich gewiss über mehr Einsatzzeit ihrer beiden Center Chris McNaughton (der gegen Serbien auf starke 12 Punkte kam) und Aron Baynes, der auf der Bank vollen Einsatz und viel Teamgeist bewies und sich in seinen wenigen Minuten auf dem Parkett unauffällig ins Spiel einfügte. Jetzt heißt es wieder Daumen drücken: Gegen Angola (Mittwoch, 17.45 Uhr) und Jordanien (Donnerstag, 20.15 Uhr) sind die Deutschen wohl leicht favorisiert. Alle Sendezeiten von Sport1, wo alle deutschen Spiele und einige mehr übertragen werden, gibt es in einer Übersicht hier.

(Fast) alles neu

Als im Juni viel zu früh der Saisonabschluss auf dem Programm stand, war auch dem Team hinter dem Team noch nicht klar, dass die Mehrzahl der Spieler den letzten Auftritt auf Oldenburger Terrain feiern würde. Dabei fiel die Verabschiedung im Sommer 2010 durchaus noch schwerer als sonst, denn unterschwellig deutete sich zumindest an, dass die Kaderkontinuität der letzten drei Jahre nur schwer aufrechtzuerhalten sein dürfte.

Inzwischen stehen gleich acht Spieler als Abgänge fest - zu allen haben wir natürlich einen engen Kontakt gehabt und gemeinsam mit dem Team die drei wohl ereignisreichsten Oldenburger Basketball-Jahre genossen.

Jetzt heißt es also, viele neue Gesichter an der Hunte zu begrüßen. Trikots werden bestellt, Termine für das Photoshooting koordiniert, medizinische Checks vorbereitet, Flüge gebucht - und vor allem improvisiert, denn über drei Positionen in der Mannschaft ist noch nicht final entschieden. Das heißt auch, dass es in den kommenden Wochen nicht langweilig wird. Denn: Die Fotos sind nicht ewig aufschiebbar, Yearbook, Autogrammkarten etc. pp. wollen schließlich spätestens bis zum 25. September fertig sein - der EWE Baskets Day am Tag danach soll ja nicht ohne neue Produkte auskommen müssen. Hinzu kommen die Länderspiel-Verpflichtungen der Neuzugänge Christopher McNaughton, Aron Baynes und Robin Smeulders; die beiden ersten haben noch gute Chancen auf eine WM-Teilnahme.

Bei uns regiert derweil die Vorfreude auf das neue Team; bei aller Wehmut über die zahlreichen Abgänge. Dabei hat uns persönlich die Nachricht von den Verpflichtungen Bryan Baileys und Ruben Boumtje Boumtjes (bei aller Rivalität) bei den Artland Dragons sehr gefreut, ergibt sich doch die Chance, die beiden in Zukunft das eine oder andere Mal wiederzusehen. Das gilt natürlich auch für Co-Trainer Tyron McCoy und Andrej Mangold, der ebenfalls für die Drachen Feuer spucken wird.

Viele neue Gesichter sind gleichbedeutend mit vielen neuen Impulsen und Eindrücken auf dem Parkett - von uns aus darf es jetzt direkt wieder losgehen!

Knoten in der Zunge

Aufgehorcht haben wir dieser Tage, als die Artland Dragons die Verpflichtung von Ekenechukwu Ibekwe vermeldeten. Da beneiden wir den Hallensprecher unserer Nachbarn nun wirklich nicht, wenngleich beispielsweise unser Neuer Steven Smith auch die eine oder andere Herausforderung bei der korrekten Nutzung diverser s- und th-Laute bereithält.

Irgendwie so gar nicht mehr klar geht das nun allerdings in Amsterdam. Dort wurde Craig Osaikhwuwuomwam (Angabe ohne Gewähr) als Neuzugang vorgestellt. Vermutlich hat sich der Hallensprecher bereits nach einem neuen Job umgeschaut...

Wechselspiele

Der Arbeitstag begann ruhig. Ein Kollege hat eine schöne Geschichte über Acha Njei und seine musikalischen Ambitionen geschrieben, und eine Veröffentlichung für die Mittagszeit wurde vorbereitet. Dann kam eine Mail, in der auf den Wechsel von Marko Scekic nach Buducnost hingewiesen wurde - alle schöne Planung war dahin. Im Twitter bezogen wir uns zunächst auf die Meldung der Euroleague, prüften dann hinter den Kulissen den Wahrheitsgehalt und entschlossen uns zur separaten Pressemitteilung.

Schnell wurde diskutiert, warum wir uns auf externe Quellen beziehen - aber was bleibt uns übrig? Man liest nebenbei, dass der Club offenbar mit der Meldung vorgeprescht ist, um den Wechsel zu veröffentlichen. Schnelle Rücksprache mit dem Headcoach, der kurz zuvor tatsächlich informiert wurde, dass sich Scekic zu einem Wechsel entschlossen hat - und dann konnte unsere eigene Meldung online gehen. Twitter, Facebook usw. stellen uns gerade bei Transfers stets vor neue Herausforderungen und unterwandern zuweilen das einstmals ruhigere Geschäft, in dem Absprachen zwischen Club, Agenten und Spielern scheinbar etwas wertvoller waren.