Donnerstag, 4. September 2014

Ty mit gutem Händchen



Die EWE Baskets Oldenburg haben am Mittwoch im kroatischen Porec das erste Testspiel im Rahmen ihres neuntägigen Trainingslagers absolviert. Assistenztrainer Philipp Köchling schreibt in seinem Tagebuch über den Tag - und über ein Wiedersehen mit der Fledermaus.

Alltag in Porec. Frühstück um 8 Uhr, Training um 9:30 Uhr, Aufwärmen in Gruppen, eine Stunde lang die Plays durchlaufen. Dann stehen die Basketballer aus Russland schon vor der Tür. Ty begrüßt einige alte Bekannte, unter anderem den großen, kräftigen Mann, der laut unseres Neuzugangs groß „wie ein Bär oder sogar wie ein Pferd sei“. 

Beim abendlichen Spiel stellte sich letztendlich heraus, dass er in der Tat groß und kräftig ist, zu einem ausgewachsenen Bär dann aber doch noch was fehlt. 

Treffer zum Sieg: Ty McKee (Bild: fotoduda.de)
Spiel? Stimmt, neben Training stand unser erstes Testspiel abends um 18 Uhr auf dem Programm. Das russische Team von Ural Ekaterinburg stand nun nicht mehr nur vor der Tür, sondern kam wild entschlossen auf das Parkett und ließ uns die ersten Minuten lang erstmal ziemlich alt aussehen. Die Sonne, die heute Morgen endlich mal zum Vorschein kam und den Regen auf die Ersatzbank schickte, schien dem Gegner besser bekommen zu sein als uns.

Während die Gegner den ersten Durchgang mit 18 Punkten abschließen konnten, gelangen uns nur magere zehn Zähler. Auch im  zweiten Viertel fehlte uns das berühmte Ziel-Wasser, so dass wir trotz besserer Verteidigung zur Halbzeit 24:28 zurücklagen.

Unabhängig von der mageren Trefferquote von außen waren die Begleitumstände des Spieles äußerst seltsam: Die 24-Sekunden-Anzeige sollte planmäßig durch Klopfzeichen oder Reinrufen ersetzt werden, was nur bedingt funktionierte; aber es gibt ja Schlimmeres. So war bis zu diesem Spiel die Nachricht, dass laut FIBA die 24 Sekunden Uhr nach einem Offensiv-Rebound auf nunmehr 14 Sekunden zurückgesetzt wird, weder zum mit ganzen zwei Mann besetzten Kampfgericht noch zu den beiden Schiedsrichtern durchgedrungen.

Aber nichtsdestotrotz zeigten wir eine tolle Moral und erspielten uns im letzten Viertel eine Vier-Punkte-Führung. Da Spannung aber allen gut tut, sollte das Spiel 7,8 Sekunden vor Schluss bei unserem Ballbesitz unentschieden stehen. Ty McKee nahm sich Herz und Ball in die Hand und erzielte per Korbleger den Siegtreffer zum 68:66.

Das schien allen, inklusive der Fledermaus, zu gefallen, die nach Spielende noch ein paar Runden über unseren Köpfe drehte.

Cool-Down, zurück ins Hotel, Abendessen und im Anschluss Griechenland-Kroatien im Fernsehen begutachten.

Grüße aus Porec,
euer Philipp

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen