Gerüchteküche

Früher war alles besser! Da wurden Spieler gesichtet, später angesprochen, es wurde verhandelt, Vertragsentwürfe hin- und hergeschickt und schließlich nach der Unterschrift Vollzug gemeldet. Heute findet das alles auch statt, aber mehr und mehr geistern die Namen lustig durch das Netz, bevor der Club eine offizielle Nachricht veröffentlicht hat.

Gerade heute geht es ja lustig zur Sache. Zack Wright nach Bamberg, Deon Thompson nach München, Isaiah Swann nach Braunschweig - ich kann mir die Gesichter der Kollegen gut vorstellen, die das alles staunend verfolgen und wohl auch gerade an früher denken.

Mir selber ging es in der letzten Woche so. Beim Sponsorenabend in Oldenburg versuchte ich durch vermeintlich kluges Nachhaken, die lieben Trainer zu einer kleinen Aussage in Sachen neuem Spieler zu bewegen, doch außer freundlicher Blicke und einem "Du wirst dich wundern, du kennst ihn nicht" war den Herrschaften nichts zu entlocken.

Am Freitag kam mir dann, zunächst auf Twitter, erstmals der Name Nemanja Aleksandrov entgegen, hier und dort wurde er als Neuzugang bei uns vermeldet, inklusive Vertragslaufzeit. Das hatte am letzten Urlaubstag schließlich das eine oder andere Telefonat zur Folge; aufgrund der zu dem Zeitpunkt noch nicht vorliegenden Unterschrift mussten wir immerhin nicht vor Montag tätig werden.

Früher war alles besser? Für die Fans ist das definitiv nicht so - eine brodelnde Gerüchteküche ist gewiss unterhaltsamer als eine versiegende Informationsflut. Aber: Wo auch immer sich die Gerüchte am Ende bewahrheiten, werden schriftlich fixierte Abmachungen gebrochen. Das ist die Kehrseite der Transfertickermedaille.

Und was ist nun mit Wright, Thompson und Swann? Da sind wir ja schon neugierig! Und dann auch noch Heiko Schaffartzik!