Montag, 6. Mai 2013

Endlich: Playoffs!



34 Spieltage lang haben die Mannschaften in der Beko Basketball Bundesliga alles getan, um sich a) die beste Ausgangslage zu verschaffen, b) die Playoffs zu erreichen oder c) den Klassenerhalt einzufahren. Die großen Verlierer? Die LTi GIESSEN 46ers steigen nach 46 Jahren Erstliga-Zugehörigkeit ab, die Neckar RIESEN Ludwigsburg müssen als 17. auf eine Wildcard hoffen. Jetzt beginnt die heißeste Phase im Beko BBL-Kalender: Acht Mannschaften spielen um die Deutsche Meisterschaft. Wir analysieren die vier Paarungen - und gratulieren auf diesem Wege dem SC RASTA Vechta, der souverän den Aufstieg in die Beko BBL geschafft hat. Wir freuen uns auf zwei Derbys in der nächsten Saison!

Brose Baskets (Hauptrunden-1.) vs. Phoenix Hagen (8.)
Es ist viel diskutiert worden über die vermeintlich gebrochene Dominanz der Bamberger, die in den letzten drei Jahren in der Liga und im Pokal alle Trophäen abräumten. Zwar erlitten sie tatsächlich die eine oder andere unerwartete Niederlage, doch am Ende bleibt festzuhalten: Sie sind wieder die Nummer eins nach der Hauptrunde. Ihnen in den Weg stellt sich in der ersten Playoffrunde ein wahrlich unangenehmer Gegner, der mit faszinierendem Hurra-Basketball in der Offensive für Aufsehen sorgt - in der Defensive aber gelegentlich auch zu einem unvergleichlichen Spektakel neigt; das allerdings mit deutlich negativen Folgen für das eigene Tun. Dass bei der Mannschaft von Trainer Ingo Freyer alles möglich ist, zeigten die Hauptrundenspiele gegen Oldenburg: In der Hinrunde gingen die Phoenix-Korbjäger gegen dezimierte EWE Baskets mit 62:113 fulminant unter, in der Rückrunde bezwangen sie die Donnervögel mit 73:67.
Prognose: Es ist die einzige Viertelfinalserie mit klarem Sweep-Potenzial, doch Hagen wird sich mit einem Sieg gegen den Titelverteidiger ein zweites Heimspiel verdienen und nach einem 1:3 mit erhobenem Haupt aus einer tollen Saison heraus gehen. (Stand 5. Mai: 1:0)

EWE Baskets Oldenburg (2.) vs. Telekom Baskets Bonn (7.)
Das Duell zwischen Oldenburg und Bonn reiht sich Stück für Stück in die Riege der Beko BBL-Klassiker ein. Eine Finalserie 2009, zusätzliche Spiele im nationalen Pokal und in der EuroChallenge sowie ein Gastspiel der Telekom Baskets beim Eröffnungsspiel der großen EWE ARENA haben in den letzten Jahren das Publikum bestens unterhalten. Für Spannung und große Momente ist auch 2013 gesorgt: Beide Teams verfügen über 6000-Zuschauer-Arenen, besitzen reisefreudige Fangruppen und dürften sich auch sportlich auf hohem Niveau begegnen.
Prognose: In Oldenburger Bescheidenheit halten wir uns an dieser Stelle mit einer Einschätzung zurück und freuen uns auf eine tolle Playoff-Serie! (Stand 5. Mai: 1:0)

ratiopharm ulm (3.) - Artland Dragons (6.)
The time is now: Die Ulmer haben sich zu einem Topteam der Beko BBL entwickelt, erreichten in der Vorsaison das Finale in der Liga und im Pokal - verpassten dort aber den Titel. Jetzt legten sie wieder eine überzeugende Leistung auf das Parkett, beendeten die reguläre Saison als Dritter - und unterlagen erneut im Pokalfinale. Wollen die Süddeutschen in der momentanen Personalsituation einen Titel feiern, dann muss es wohl in diesem Juni passieren - die Spieler haben, mehr als je zuvor, auch andernorts Begehrlichkeiten geweckt. Und die Artland Dragons? Bei denen ist in der laufenden Saison tatsächlich alles möglich: Herausragende Siege gegen die Favoriten, niederschmetternde Niederlagen gegen Kellerkinder. Die Dragons dürfen definitiv zu den Mannschaften gezählt werden, gegen die man in den Playoffs lieber nicht antreten möchte.
Prognose: Das wird eng! In einer spannenden Serie geht es bis zum fünften Spiel ausgeglichen zu, am Ende setzen sich die Ulmer aber dank des Heimvorteils mit 3:2 durch. (Stand 5. Mai: 1:0)

FC Bayern München (4.) - ALBA BERLIN (5.)
Das hätte vor der Saison mal jemand prognostizieren sollen: Zwei Anwärter auf die Deutsche Meisterschaft begegnen sich schon in Runde eins. Die Bayern haben sich nach der Verpflichtung von Trainer Svetislav Pesic auf gutem Niveau stabilisiert, kämpften aber bis zuletzt um ein Abstellen der Auswärtsschwäche. Über den Heimvorteil in Runde eins dürften die Bayern daher doppelt glücklich sein. Unberechenbar erscheinen unterdessen die Berliner. Die erreichten, genau wie Bamberg, das Top16 der Euroleague und sicherten sich vor heimischem Publikum den Pokalsieg. Was als Initialzündung gelten sollte, verpuffte schnell: Reibereien abseits des Parketts störten den Betriebsablauf, zu allem Überfluss verletzte sich Center Ali Traoré und fällt für die Playoffs aus.
Prognose: Es könnte eine faszinierende Serie werden, die das deutsche Basketball-Publikum vortrefflich unterhält - die unrunde Ausgangslage in Berlin aber wird dafür sorgen, dass sich die Bayern mit einem 3:1 für das Halbfinale qualifizieren. (Stand 5. Mai: 1:0)