Samstag, 6. September 2014

Eine Niederlage, ein Sieg - und beinahe Haue vom Ref

Die Zeit rennt! Zwei weitere Tage Trainingslager liegen hinter den EWE Baskets. Wohl dem, der einen Philipp Köchling im Team hat: Unser Assistenztrainer führt Tagebuch im kroatischen Porec.

"Am Freitag hieß es: Sommer, Sonne, Sonnenschein für einige. Die zahlreich anwesenden Touristen konnten sich heute über wunderschönes Urlaubswetter freuen, während wir uns frohen Mutes in der Sporthalle abrackerten. Morgens begann das Training um 10 Uhr, abends sollte um 18 Uhr unser Testspiel gegen Cedevita Zagreb folgen.

Srdjan Jovanovic gab uns diesmal zu Beginn des Trainings eine Kostprobe seiner Yoga-Aktivierung, nach 25 Minuten kannten wir Kobra, Kriegerpose und den Sonnengruß; auch die Bienen summten wieder durch die Halle. Weiter folgte eine Stunde Basketballtraining, wobei zunächst verschiedene Blocksituationen im 2-0 geübt wurden, im Anschluss erneut unsere Systeme im 5-0.

Cedevita Zagreb (kroatischer Meister), wohl bekannt aus der letzten Eurocup-Saison, wird in der kommenden Spielzeit, in der Euroleague antreten. Headcoach Jasmin Repesa und Neuverpflichtung Roko Leni Ukic weilen zur Zeit noch bei der Nationalmannschaft in Spanien.

Kurz vor Spielbeginn stattete uns die mittlerweile wohlvertraute Fledermaus einen Besuch ab; Vadims Rücken schien es ihr dermaßen angetan zu haben, dass sie dort eine kurze Rast einlegte. Jedoch schienen vor allem unsere Spieler auf diese Begegnung der dritten Art nicht vorbereitet zu sein, so dass sie die nächsten Minuten wohl mehr mit  Batman und Vadim beschäftigt waren, als mit dem bereits laufenden Basketballspiel. Eh man sich versah, stand es nach wenigen Minuten 12:2 gegen uns.

Ähnlich wie im Spiel gegen Ural kamen wir langsam in Schwung und konnten erst Mitte des dritten Viertels den Rückstand egalisieren. Mit stetig wachsender Leistung erspielten wir uns zur Mitte des letzten Spielabschnittes eine komfortable Sechs-Punkte-Führung.

Im weiteren Spielverlauf taten sich dann doch Temperament-Unterschiede auf. Nach einer kurzen Diskussion, ob „das jetzt ein Foul war oder nicht“, bekamen wir eine Lehrstunde dessen, mit welchen Worten (auch wenn es Englisch war, das darf ich wirklich nicht schreiben) man als Schiedsrichter die Diskussion hier relativ schnell beenden kann.  Gott sei es gedankt, dass wir einen kräftigen Trainer haben, der dazu in der Lage war, den Unparteiischen davon abzuhalten, einem unserer Schützlinge körperliche Gewalt anzutun.

Aufregung hin oder her: Wir mussten in die Verlängerung. Diese war ähnlich knapp, so dass der von uns etwas arg verfrüht abgefeuerte Buzzer von der Mittellinie das Spiel doch nicht mehr zu unseren Gunsten entscheiden konnte.  Endstand 74:72 für Zagreb, alle gesund. Ty mit 16, Maurice mit 13 Punkten.

Rasch ging es hier weiter im Text. Andere Spielzeit am Samstag, 13 Uhr Tipoff. Gleicher Gegner, gutes Wetter, keine Fledermaus, kein Yoga. Besseres Spiel! „Hat Spaß gemacht“, „Our best game so far“, „Grashopper did a good job“ lauteten die Kommentare; Ty dribbelte den Kroaten mehrfach Knoten in die Beine.

Start-Ziel-Sieg wäre übertrieben, aber wir waren „von Beginn an da“. Der unruhige Schiedsrichter von gestern war heute lammfromm. Wir haben drei Viertel gewonnen. 10 Punkte Führung im letzten Viertel, Endergebnis 77:65. Allgemeine Happyness.

Was gab es noch? Morgens war Video. Morgen ist wieder Training. Montag steht das nächste Spiel an. Jetzt gehen alle ins Wasser.

Grüße aus Porec,
euer Philipp!"

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